Die meisten Kreuzfahrten auf der Rhone starten in Lyon. Einige Reiseveranstalter führen Ihre Gäste bei der Flusskreuzfahrt zunächst ein Stück auf der Saône Richtung Norden. Dieser Nebenfluss entspringt westlich der Vogesen und mündet nach 473 Kilometern bei Lyon in die Rhone. Das Tal der Saône im Herzen Burgunds bildet mit dem Nebeneinander stiller Natur und historischer Gebäude eine typisch französische Kulturlandschaft. Schlösser, pittoreske Altstädte und uralte Kirchenschiffe schmücken die Ufer. Bei der Flusskreuzfahrt werden Sie erleben, warum diese Region auch die „Goldene Mitte Frankreichs“ genannt wird.
Auxonne
Malerisch liegt das kleine Örtchen mit seinen Giebelhäusern und der markanten Kirche an den Ufern der Saône. Wobei Örtchen der falsche Begriff ist, denn schon 1229 ist der Ort zur Stadt ernannt worden und gehörte erst zu Burgund, ab 1477 dann zu Frankreich.
Ludwig der XI. wollte am Ufer ein Schloss bauen lassen, welcher der berühmte französische Festungsbauer Vauban in Realität umsetzte, indem er die Anlage mit Wassergräben zu einer besonders wehrhaften Bastion ausbaute. Neben Ludwig XI. kamen auch andere historische Persönlichkeiten mit der schönen französischen Stadt in Kontakt. So zum Beispiel absolvierte Napoleon Bonaparte seine Ausbildung zum Leutnant in Auxonne, woran ein Museum erinnert.
Um 1200 wurde die prächtige dreischiffige Kathedrale, eine der schönsten Schöpfungen der frühen Gotik in Frankreich, erbaut. Zudem finden Sie neben einem atemberaubenden Blick auf die weitgehend erhaltene Altstadt Keramik- und Töpferwerkstätten entlang des Flusses, die typische Produkte der Region anbieten. Neben dem Erwerben typischer Produkte haben Sie die Möglichkeit, Safran Höfe zu besichtigen.Es gibt hier viel zu entdecken, genießen Sie es.
Saint-Jean-de-Losne
Entlang der Schleifen bildenden Saône gleitet das Schiff auf seiner Flusskreuzfahrt inmitten schwimmender Schwäne durch die Natur. So erleben Sie die wohl schönste Art, die wilde Landschaft und die landwirtschaftliche Kultur des Tals der Saône.
Langsam ziehen kleine Dörfer an Ihnen vorbei, wo tiefroter Wein hergestellt und zum Essen getrunken wird. Die Menschen hier lieben opulente kulinarischen Genüsse und Sie sollten es ihnen auf dem Schiff gleichtun, während das Burgund an Ihnen vorbeigleitet. Beliebt sind regionale Produkte wie Honig, Anis Bonbons, Wein und Schnecken. Ihre Flusskreuzfahrt berührt eine blühende Region. Sie als Passagier setzen uralte Traditionen fort, denn der Handel über die Flüsse hat die Häfen hier in den vergangenen Jahrhunderten zum Blühen gebracht. Das können Sie im kleinen, aber niedlichen Schifffahrtsmuseum in Saint-Jean de Losne nacherleben.
Die Saône ist hier zu einem breiten Strom geworden. Hier lernen Sie ein kleinstädtisches Burgund kennen, bevor Sie die nächste Station in das große, urbane Chalon bringt.
Der Weg in das kleine Schifffahrtsmuseum gegenüber vom Rathaus von Saint-Jean-de-Losne führt über die Hauptstraße, die an der Brücke nach Norden führt. Gleich zu Beginn der Hauptstraße thront die Kirche Saint-Jean-Baptiste, die für Ihre große Orgel gerühmt wird. Vielleicht nimmt sie der typische Charme einer französischen Kleinstadt schon auf dem Weg zum kleinen schönen Rathaus gefangen. Auf der rechten Straßenseite gegenüber der Mairie liegt das Musée de La Batellerie, das von der Geschichte der Flussschifffahrt, mit einigen Modellen berichtet. Die Bewohner lieben den Fluss und wenn Sie 300 Meter nach Norden laufen treffen Sie auf einen großen Bootshafen. Als Passagier einer Flusskreuzfahrt befinden Sie sich in der beneidenswerten Position, den Flusslauf der prächtigen Saône, die sich weiter nach Süden schlängelt, selbst erfahren zu können.
Chalon-sur-Saône
Nach rund 70 Kilometern voller Flussbiegungen und abkürzender Durchstiche erreicht das Schiff Chalon. Die Stadt mit 45.000 Einwohnern ist die zweitgrößte Stadt Burgunds und ist ein historischer Schatzkasten. Sie können hier ein wenig in die europäische Geschichte eintauchen. Schon Cäsar erwähnte den Ort in seinen Schriften und ließ eine Garnison gründen. Unter Karl dem Großen herrschten merowingische Fürsten über die Region, die im Musée Vivant-Denon sichtbare Spuren hinterlassen haben. Nachdem die Enkel des großen Kaisers das Reich aufgeteilt hatten, war der Fluss die Grenze zwischen Burgund und Frankenreich.
Die Flusskreuzfahrt soll ja nicht allein mit historischen Zeugnissen überraschen, sondern auch landestypisch Ihre Sinne staunen lassen. Vielleicht belohnen Sie sich nach dem Museumsbesuch mit einigen köstlichen Süßigkeiten aus der Pâtisserie Chocolaterie gleich rechts neben der Kirche.
Vorbei an Restaurants und Cafés, zahllosen hübschen Läden auch mit regionalen Produkten und kleinen Plätzen führt die Fußgängerzone entlang der Rue Du Châtelet und der Rue Saint-Vincent nach etwa 500 Metern zur herrlichen, weiß erstrahlenden Kathedrale. Sie steht am malerischen, von alten Häusern gesäumten Place Saint-Vincent mit schönen Straßencafés.
Einem Erfinder der Fotografie, der hier geborene Joseph Nicéphore Nièpce ist das interaktive Musée Nicéphore-Niépce am Nordufer des Flusses, direkt neben dem Tourismusbüro, gewidmet. Vielleicht finden Sie auf dem Rückweg zum Schiff Zeit auf einen Blick in das Haus. In der Nähe führt die Pont Saint-Laurent auf eine Insel in der Flussmitte. Dort ist der alte Turm Doyenné mit prächtigem Panoramablick über Stadt und Flusslandschaft ein guter Ort für den Abschied von Chalon und für die Vorfreude auf das, was noch kommt.