Das Baltikum besticht in erster Linie mit seiner hinreißenden Natur. Aber auch die von vielen Seiten geprägte Kultur ist bei Reisen in die attraktiven Länder nicht zu vernachlässigen. Viele interessante Baudenkmäler begeistern zudem die Urlauber.
1. Barockschloss in Tallinn
Ab 1718 entstand unter Peter I. das wunderschöne Barockschloss Kadrioru Loss als Sommerresidenz für die Zarenfamilie. Er selbst erlebte die Fertigstellung nicht mehr, aber die nachfolgenden Zaren nutzen das rosa Ensemble bei Aufenthalten in Tallinn. Der Architekt baute das Schloss im Stil der italienischen Villen: eine kompakte Grundform mit zahlreichen Schnörkeln, Vor- und Aufbauten sowie kleinen Türmen. Im Inneren ist der Weiße Saal beachtlich mit seinen Stuckelementen, reichen Wand- und Deckengemälden aus der römischen Sagenwelt und vielen Verzierungen.
2. Olaikirche in Tallinn
Die Oleviste kirik ist das Wahrzeichen von Tallinn, insbesondere der 124 Meter hohe Turm, der Ihnen eine grandiose Aussicht ermöglicht. Sie entstand 1267 und zeigt demnach vorwiegend gotische Merkmale. Auffallend ist der Turm nicht nur wegen seiner Höhe, sondern auch wegen der Erscheinungsform. Die dunkelgrüne Spitze hebt sich aus einem weißen quadratisch gebauten Fundament empor.
3. Kloster Pažaislis in Kaunas
Das wunderschöne Kloster aus dem Barock ist für sich schon einen Besuch wert. Hier residieren gastfreundliche Nonnen. Besonders interessant zeigt sich die imponierende Klosterkirche; Sie besticht mit einem sechseckigen Grundriss und einer Kuppel, die das Gebäude auf 53 Meter Höhe bringt.
4. Berg der Kreuze
Etwa 170 Kilometer von Klaipėda entfernt befindet sich der mysteriöse Berg der Kreuze, über dessen Ursprung die Menschen nach wie vor spekulieren. Seit der Zarenzeit stellen Gläubige Kreuze und andere christliche Symbole auf diesem Hügel auf. Inzwischen ist er ein Wallfahrtsort geworden, der auch bei Reisen gerne besucht wird.
5. Schwedentor in Riga
Die Entstehung des einzigen Stadttors, das in Riga noch existiert, mag Legende sein: 1698 brachen die damaligen Machthaber in der Stadt ein Loch in die Mauer, um schneller zu ihrer außerhalb gelegenen Kaserne zu gelangen. Später wurde das Tor daraus. Auch unabhängig dieser Legende beziehen viele Urlauber diesen Bereich der Stadt in ihre Reisen ein.
6. Annakirche in Vilnius
Die litauische Stadt ist zwar generell vom barocken Baustil geprägt, aber die Annakirche präsentiert sich als gotischer Backsteinbau. Er besteht aus 33 verschiedenen Ziegelarten und zeigt ein fast fragiles Aussehen mit der vielfach durchbrochenen und verzierten Fassade und den luftig ausgebildeten Westtürmen. Direkt daneben steht die Bernhardinerkirche und macht einen beinahe klobigen Eindruck. Beide zusammen bilden das „Gotische Ensemble“.
7. Sankt Marien Kirche in Riga
Die Doma baznīca ist das größte Gotteshaus im Baltikum; der Bau überdauerte ab 1211 mehrere Stilepochen – von der Romanik über die Gotik bis hin zum Barock. Der barocke Stil zeigt sich vorwiegend in der opulenten Ausstattung im Inneren der Kirche. 1884 entstand die Walcker-Orgel mit 6.718 Pfeifen, die sie zu einer der größten weltweit machen. Viele Touristen reisen extra an, um den wunderbaren Klang zu genießen.
8. Wasserburg Trakai
Trakai war früher die Hauptstadt Litauens; die gleichnamige Burg liegt mitten im Galve-See und diente zu Verteidigungszwecken. Als diese Funktion nicht mehr erforderlich war, wurde sie als Gefängnis genutzt und verfiel schließlich. Touristen sehen bei ihren Reisen ins Baltikum eine restaurierte Burg, wobei insbesondere der ehemalige Festsaal eine wahre Besonderheit ist: An den Wänden sehen Sie byzantinische Fresken des 15. Jahrhunderts und an der Decke ein gotisches Sterngewölbe.
9. Estnisches Freilichtmuseum Rocca al Mare bei Tallinn
In den 1960er Jahren entstand etwa zehn Kilometer von Tallinn entfernt das interessante Freilichtmuseum, in dem sich die Urlauber bei ihren Reisen ins Baltikum gerne länger aufhalten. Sie sehen 90 alte Gebäude von Fischerhütten bis zum Bauernhaus sowie Windmühlen, Brunnen und Geräte aus der Landwirtschaft. In der urigen Dorfschenke kehren Sie stilgemäß ein und sehen vielleicht sogar eine Folkloreveranstaltung.
10. Burg Tallinn
Im 12. Jahrhundert errichteten die Dänen auf dem heutigen Domberg von Tallinn die Burg Castrum Danorum. Sie bestand ursprünglich aus Holz und wurde im Laufe der Jahrhunderte nach und nach durch einen Steinbau ersetzt. Aber schon 1220 entstand der erste Turm aus Stein; einige Türme wie auch die Mauern sind heute zu besichtigen; besonders bekannt ist der Lange Hermann von 1360.
11. Meeresmuseum in Tallinn
Im ehemaligen Wasserflughafen von Tallinn ist das Meeresmuseum eingerichtet. Es zeigt Teile der alten Flotte wie etwa das U-Boot Lembit von 1936 und den ältesten noch funktionstüchtigen Eisbrecher weltweit, den Suur Töl von 1914. Daneben gibt es viele interaktive Angebote auf den insgesamt 6.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
12. Arensburg auf Saaremaa
Die Hauptinsel des estnischen Verwaltungsbezirks Saare beherbergt die Bischofsburg aus dem 14. Jahrhundert. Es handelt sich um ein trutziges Bauwerk in Würfelform, von dem weite Teile restauriert sind. Im Original sehen Sie noch das Kreuzgewölbe des ehemaligen Refektoriums, das auf massiven Pfeilern ruht. Die Innenräume beherbergen ein interessantes Museum zur regionalen Geschichte.
13. Schwarzhäupterhaus in Riga
Das Schwarzhäupterhaus war früher Treffpunkt unverheirateter ausländischer Kaufleute, die in Riga lebten, ohne das Stadtrecht zu besitzen. Das Haus steht am Rathausplatz von Riga und dominiert ihn in seiner Pracht mit der reich verzierten Fassade, die zudem Inschriften, Wappen und eine astronomische Uhr zeigt. Das Innere ist prachtvoll restauriert. Ein solches Haus sehen Sie auch in Tallinn.