Bei den vielen historischen und neueren Bauwerken, den Kirchen und den wirtschaftlich interessanten Anlagen fällt die Wahl der acht wichtigsten Attraktionen nicht leicht. Vielleicht wollen Sie auf Ihrer Städtereise wie die meisten Besucher einer Stadt die Besichtigungen im Zentrum beginnen.
1. Kirche Sankt Marien
Die größte Kirche Rostocks ist Sankt Marien im Stadtzentrum. Der Bau als dreischiffige Basilika begann 1290 und war ungefähr 150 Jahre später beendet.
Das Gebäude zeigt die Charakteristika der norddeutschen Backsteingotik: Die Fassaden sind mit unbehandelten Backsteinen – meist solchen aus der näheren Umgebung – gemauert und zeigen zumindest im unteren Bereich keine Ausschmückungen.
Der Kirchenbau wirkt gedrungen – untypisch für rein gotische Sakralbauten. Die Form kommt durch das überraschend breite Querhaus und den gewaltigen Westbau zustande, der einen einzigen, nur 86 Meter hohen Turm umschließt. Die Breite des Querschiffs ist fast genauso groß wie die Länge des Hauptschiffs; auch das trägt zu dem massiv wirkenden Aussehen bei.
Im Inneren sind der Hochaltar mit dem barocken Aufbau, die Kanzel aus der Renaissance und das gotische Taufbecken mit dem hohen Aufsatz sehenswert. Zudem ist dort ein großes Schiffsmodell zu finden.
2. Die Nikolaikirche
Mit Ihrem Baubeginn um 1230 ist die Nikolaikirche die älteste noch erhaltene Hallenkirche im Ostseeraum. Im Gegensatz zu den anderen handelt es sich hier nicht um eine Pfarrkirche; vielmehr dient sie vorwiegend der Aufführung festlicher Konzerte.
Der ursprünglich schlanke Turm erlitt bei einem Orkan 1706 starke Beschädigungen. Er erhielt danach ein schlichtes Pyramidendach, das ihm heute ein gedrungenes Aussehen verleiht. Die Fassaden sind ein schönes Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik.
Ein Kuriosum der Nikolaikirche: In unmittelbarer Nähe gab es eine Straße. Deshalb wurde die Sakristei erhöht erbaut. Auf dem sogenannten Schwibbogen, der über diese Straße gespannt ist, befindet sich ein Bild des Namenspatrons. Vermutlich fahren Sie auf Ihrer Busreise nach Rostock aber nicht hindurch.
3. Das Rathaus
Das schöne, fast wie ein Schlösschen wirkende Rathaus wird Sie auf Ihrer Städtereise begeistern.
Bereits um 1220 entstand der gotische Bau, zunächst allerdings vorwiegend als Verkaufsstätte für Händler. Damals waren es zwei unterkellerte Häuser, die den Grundstock bildeten. Die Gewölbekeller dienten den Händlern damals als Lagerräume, später waren es Weinlager. Inzwischen können Sie dort in der Ratsschänke einkehren.
Im 18. Jahrhundert entschieden sich die Ratsherren dazu, Ihr gotisches Rathaus im barocken Stil umzubauen. Dadurch gingen viele sehr schöne Elemente verloren. Aber die zauberhaften und charakteristischen sieben Türmchen sowie die schönen Kolonnaden mit Resten alter Malereien machen das Rathaus dennoch zu einem wunderschönen Gebäude.
4. Die Kirche Sankt Petri
In die Mitte des 14. Jahrhunderts fällt der Bau der Petri-Kirche, die auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus entstand. Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika in Stil der Backsteingotik, deren Fertigstellung um 1500 liegt. Der Turm wurde nach einer Zerstörung 1578 in einer Höhe von 117 Metern wieder aufgebaut.
Er gilt als Wahrzeichen von Rostock-Warnemünde und diente früher den Seefahrern als Orientierungshilfe. Sie können während Ihrer Städtereise nach Rostock auf eine Aussichtsplattform in 45 Metern Höhe steigen – oder mit dem Lift fahren – und einen grandiosen Blick über Rostock und die Umgebung genießen.
Nach den erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ersetzten die Bauherren das hohe Gewölbe im Inneren durch flache Decken. Zudem entstand ein Umbau, der das Gotteshaus in unterschiedlich nutzbare Räume aufteilt.
Das bronzene Taufbecken von 1512 ist ebenso erhalten wie das Kreuzwegrelief, das Christus vor Pilatus darstellt. Einige Gemälde hängen an den weißen Wänden und an der Decke sind mehrere Votivschiffe angebracht.
5. Leuchtturm Warnemünde
1898 nahm der heutige Leuchtturm seinen Dienst auf, damals allerdings mit einem Petroleumbrenner, der mehr als einen Liter pro Stunde verbrauchte. Das Licht verstärkte eine spezielle Linse. 1911 ersetzte ein spezieller Brenner das Petroleum, sechs Jahre später nutzten die Betreiber Gassprühlicht und 1919 schließlich war das Leuchtfeuer elektrisch. Das Licht ist 20 Seemeilen weit zu sehen. Vermutlich erkennen Sie es auch schon, wenn Sie sich bei Ihrer Busreise der Stadt nähern.
Die runde, nach oben schmaler zulaufende Form und der weiße Anstrich mit den schmalen Querstreifen sind bereits vom Jugendstil inspiriert. Es gibt zwei Aussichtsplattformen: auf 14 und auf 25 Metern Höhe. Steigen Sie auf Ihrer Städtereise nach Rostock die 135 Stufen der Wendeltreppe aus Granit hoch – der Ausblick ist grandios.