3. Dogenpalast
Der Dogenpalast befindet sich auf der Piazetta San Marco neben dem Markusdom, von dem er durch die Porta della Carta getrennt ist. In seiner heutigen Form entstand der prächtige Bau um 1340 und diente dem jeweiligen Dogen als Wohnhaus und Regierungssitz; später tagte dort die Regierung der Republik Venedig.
Der Baustil des Dogenpalasts gehört zwar zeitlich in die Gotik, von der auch einige Elemente vertreten sind, aber die Bauherren haben – wie bei der Basilica di San Marco – viele orientalische Formen übernommen. Die mit weißem Marmor verkleidete Fassade ist mit vielen Säulen, verzierten Kapitellen und kleinen Bögen versehen.
Mit der Ausgestaltung des Inneren stellten die Dogen Ihren Reichtum zur Schau. Namhafte Maler wie Tintoretto, Tizian und Veronese trugen zur Verschönerung von Decken und Wänden bei, indem sie die Dogen porträtierten und Szenen aus der venezianischen Geschichte darstellten.
4. Rialtobrücke
Von den etwa 400 Brücken, die Venedigs 150 Kanäle überspannen, ist die Rialtobrücke die berühmteste. Vermutlich überqueren auch Sie während Ihrer Städtereise nach Venedig das eindrucksvolle Bauwerk. Es verbindet über dem Canal Grande die Stadtteile San Marco und San Polo.
Bereits während Ihrer Entstehungszeit im 16. Jahrhundert kam dem Nachfolgebau einer morschen Holzbrücke große Bedeutung zu. Rialto war der wirtschaftliche Mittelpunkt der Lagunenstadt mit großen Handelshäusern, Palästen und Banken. Hier kamen auch die Luxusgüter aus verschiedenen Ländern an, die dann Ihren Weg nach Europa antraten. Die Rialtobrücke wirkt auf den ersten Blick etwas klobig, bot den Schiffen aber eine leichte Durchfahrt an.
Die Rialtobrücke ist ein stabiles Bauwerk, dem heute insbesondere touristische Bedeutung zukommt. Eine Städtereise ohne den Besuch der Rialtobrücke ist für die meisten Touristen undenkbar.
5. Seufzerbrücke
Bei den Brücken in Venedig ist auch die Seufzerbrücke zu erwähnen. Sie verbindet auf Höhe der ersten Etage den Dogenpalast, in dem die Gerichtsverhandlungen stattfanden, mit dem Gefängnis, das aus gutem Grund berüchtigt und gefürchtet war.
Die Seufzerbrücke ist ein oben und unten rund gebogenes Bauwerk mit einigen Verzierungen, für die ein Verurteilter wohl kein Auge hatte. Das Gefängnis besaß für die aus politischen Gründen Verurteilten die berühmten Bleikammern, die winzig klein waren, nur schmale Luftschlitze hatten und sehr heiß wurden. Sie galten als ausbruchsicher, bis Giacomo Casanova die Flucht gelang. Die wegen anderer Delikte Verurteilten waren in weniger schlimmen Zellen untergebracht, die aber bei Hochwasser überflutet wurden.
6. Santa Maria della Salute
Die „Salute“ liegt am Anfang des Canal Grande gegenüber von Markusdom und Dogenpalast. Sie entstand im 17. Jahrhundert auf Wunsch des Dogen, der Maria eine eigene Kirche versprochen hatte, falls sie die damals verheerend wütende Pest beende.
Der achteckige Bau ist außen komplett weiß, was zur Bauzeit praktische Gründe hatte. An der Baustelle mussten zahllose Eichenpfähle in den Boden gerammt werden, um das schwere Bauwerk zu tragen. Um das Gewicht nicht unnötig zu vergrößern, ließ der Architekt die gewaltige Kuppel aus Holz errichten und verputzen.
Der Sakralbau strahlt in barocker Pracht und ist ein beliebtes Fotomotiv. Wenn Sie bei Ihrer Städtereise nach Venedig die Kirche besichtigen, werden Sie von dem schlichten Inneren überrascht sein, das aber bewusst so gewählt war, um das von außen einfallende Licht besonders zu Geltung kommen zu lassen.
7. Fondaco dei Turchi
Die Handelsniederlassung der omanischen Kaufleute, die dem Palast den auf Türken spezifizierten Namen gaben, entstand im frühen 13. Jahrhundert und zählt zu den schönsten Palazzi in Venedig. Sie ist im byzantinischen Stil erbaut. Beeindruckend ist die mit Arkaden versehen doppelte Loggia, in der die Adeligen spazierten und die für das türkische Vorhaben ein ideales Bauelement darstellte. Die beiden Turmaufbauten stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Die Händler zogen aber erst 1621 dort ein und blieben bis etwa 1840 in Venedig; zuvor war der Palast Wohnsitz verschiedener Adeliger. Die Türken nutzten den Palazzo als Warenlager für die importierten Waren wie Öl, Wolle und Wachs, die sie dann in Venedig verkauften. Inzwischen beherbergt der Palast das Venezianische Museum der Naturgeschichte.
Die Türken führten trotz der wirtschaftlichen Erfolge ein Leben in einer Art Getto, da die Venezianer ihnen strenge Regeln auferlegten.
8. Murano
Von den 118 Inseln in Venedig hat Murano die größte Bekanntheit erreicht. Die venezianische Regierung wollte die Glasbläser, die sich durch den Handel mit Byzanz entwickelten, wegen der Brandgefahr nicht in den engen Gassen haben und wies ihnen die entfernt liegende Insel Murano zu. Das Eiland wirkt wie ein Venedig im Kleinen: Kanäle, Brücken, Kirchen und Paläste. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Glasbläserkunst, die einige der Künstler im Atelier vor den Zuschauern demonstrieren. Nutzen Sie bei Ihrer Städtereise die Gelegenheit; das Zuschauen ist hochinteressant.
Im „Museo dell’Arte Vetraria“, dem Glasbläsermuseum, sehen Sie die Geschichte der Gläser anhand von etwa 4.000 Exponaten aus Murano selbst. Falls Sie sich dafür entscheiden, in einem der fast unendlich vielen Geschäfte ein Erinnerungsstück zu kaufen, können Sie es beruhigt tun: Für den sicheren Rücktransport wird der Fahrer Ihrer Busreise nach Venedig sorgen.
Neben Glas in allen Varianten ist auf Murano die Basilic di Santa Maria et Donato sehenswert, insbesondere wegen der schönen Mosaikböden. Mit der Fertigstellung 1150 zählt sie zu den ältesten Gotteshäusern der ganzen Lagune.